Das Prinzip der Ultraschallreinigung von Schallplatten ist bereits seit vielen Jahrzehnten bekannt. Hier wird mit Hilfe von mikroskopisch kleinen Bläschen die Rille bis ins tiefste innerste gereinigt, viel besser, als es jedes mechanische Reinigungsverfahren sonst kann. Zudem passiert das ganze berührungsfrei.
Leider waren Ultraschallreinigungsgeräte bis dato entweder extrem teuer, oder aber bestanden aus Bastellösungen, die weder optisch noch von der Bedienung her überzeugten.
Aus diesem Grund wurde Ende 2020 eine Kickstarter-Kampagne gestartet, mit dem Ziel, eine preiswerte und einfach zu bedienende Ultraschall-Reinigungsmaschine auf den Markt zu bringen. Die Nachfrage bei dieser Kampagne war so gewaltig, dass das gesteckte Ziel um mehr als das zweifache übertroffen wurde.
Ende 2022 war es dann soweit, der Humminguru ist frei erhältlich, nachdem er zuvor nur für die Kickstarter-Unterstützer zu bekommen war.
Mit etwa 650€ (incl. Versand und Zollgebühren) ist er preislich äußerst interessant, und seine Bedienung ist absolut kinderleicht:
15 Minuten vor dem geplanten Hör-Erlebnis wird der Wassertank entnommen, in den Reinigungsschlitz entleert, die Platte in den Humminguru senkrecht hineingestellt und auf “Start” gedrückt.
Um ein optimales Reinigungsergebnis zu erzielen, nutze ich stets den “intensiven” Reinigungsvorgang (dauert etwas 5 Minuten) und anschließend den langen Trocknungsvorgang (etwa 10 Minuten).
Anschließend kann die Platte absolut trocken und sauber entnommen werden, und dem (weitestgehend) störungsfreien Hörgenuß steht nun nichts mehr im Wege.
Warum “weitestgehend” in Klammern? Einfach deswegen, weil der Humminguru nicht zaubern kann. Jeder noch so kleine Kratzer auf Vinyl ist leider leise vernehmbar, egal, wie gut die Reinigung ist. Und man sollte sich nicht alleine auf den Filter des Wassertanks verlassen, mit der Zeit bleiben ganz winzige Rückstände im Wasser, die sich nicht herausfiltern lassen und für kleinste Störungen sorgen können. Hier bietet sich einfach ein Wasserwechsel alle 5 Platten an, oder aber man filtert das Wasser durch einen feinen Kaffeefilter. Das ist dann vielleicht auch das einzige, was den Humminguru von anderen Ultraschallgeräten unterscheidet, die gut vierstellig kosten.
Jedenfalls ist das Ergebnis wirklich beeindruckend. Aufwand und Zeitbedarf sind signifikant niedriger, als bei der Doppel-Knosti-Methode und der ganz leichte akustische Schleier, der nach der Knosti-Reinigung übrigblieb, ist wie weggeblasen. Nicht, dass mir der Schleier vorher groß aufgefallen wäre, aber ich bin schier vom Stuhl gefallen, als ich das erste Mal eine ultraschall-gereinigte Platte hörte, so unglaublich klar und präzise hatte ich nie zuvor eine Schallplatte gehört, das war absolut CD-würdig!
Meine beiden Knostis habe ich jedenfalls schon eingemottet!