Bandscan Venedig 2007

Bandscan

Übersichtskarte (OpenStreepMap via Leaflet)

Statistik

• Empfangsort: I - Camping Marina di Venezia, Punta Sabbioni, Bungalow 524
• Zeitraum: 2007-08-05 - 2007-08-07
• Anzahl Logs: 150
• Anzahl unterschiedlicher Programme: 73
• Anzahl unterschiedlicher Sender: 45
• Anzahl unterschiedlicher Länder: 3
• Anzahl unterschiedlicher Regionen: 15
• RDS-Quote: 57%

Legende / Farbcodes

Empfangsqualität im Normalfall:

• sehr guter, richtungsunabhängiger Empfang / problemloses RDS
• guter, nur wenig richtungsabhängiger Empfang / RDS mit Fehlern
• hörbare Störungen / so gut wie RDS Empfang / erfordert Richtantenne
• gestörter Empfang / kein RDS / erfordert exakt ausgerichtete Antenne
• stark gestörter bis fast unmöglicher Empfang und/oder ZF-Filter <100kHz notwendig und/oder nur mit exakt ausgerichteter 5-Element Yagi zu empfangen
• Empfang nur bei Überreichweiten
• Sporadic-E Empfang

Anmerkungen

Wie jedes Jahr gibt es auch heuer wieder einen Bandscan aus Camping Marina di Venezia, diesmal aus einem Bungalow, ein paar Meter weiter südlich und einen Meter höher gelegen.

“Leider” war das Wetter diesmal so gut, daß kaum Zeit zum Scannen blieb, weswegen der Bandscan diesmal ein wenig kürzer geraten ist, als es ursprünglich angedacht war. Zwar sind sowohl alle stark einfallenden Stationen vollständig vertreten, als auch insgesamt mehr Logs als im Vorjahr angefallen, aber bedingt durch die fehlende Zeit konnten eine handvoll Stationen nicht identifiziert, bzw. nur durch FMMAP/FMLIST zugeordnet werden. Auch wurde nicht das ganze Band auf schwach einfallende Stationen untersucht, sondern hauptsächlich das obere Bandende.

Der Bandscan wurde zwischen 6.8 und 18.8.07 durchgeführt; das Wetter war, wie bereits beschrieben, stets sehr gut, sonnig oder leicht bewölkt und zwischen 25 und 30° Celsius. Von der Wetterlage her befand sich Venedig zu dieser Zeit in bzw. am Rande eines Tiefdruckgebietes.

Als Empfänger dienten wie immer der Grundig Satellit 700 mit 110/110/180kHz-Filtern und für besonders knifflige Fälle der, mit einer 56/56kHz-Filterkombination modifizierte DE1103. Beide Empfänger wurden ausschließlich an ihrer eingebauten Teleskopantenne betrieben.

Die größten Änderungen zum Vorjahr sind die Umfirmierung von Play Radio (ex Radio Italia Network) zu Virgin Radio und der Frequenzwechsel auf der 106.8 (ex RAI GR Parlamento, jetzt Radio 24), der ein paar kleinere Nachwirkungen mit sich brachte (RAI GRPR ist jetzt am besten auf 92.1 zu empfangen, wo letztes Jahr noch RAI Radio Uno aus Cima Morcella Fori durchkam), ansonsten ist weitestgehend alles beim Alten geblieben.

Aus Slovenien und Kroatien konnten diesmal etwas mehr Sender als letztes Jahr empfangen werden, was vermutlich an der Wetterlage lag, lediglich VAL202 auf 87.8 konnte nicht geloggt werden, obwohl Slovenija 1 vom selben Standort (Kuk) auf 90.8 verständlich einfiel.

Die “Ortssender” aus Venedig (Piazzale Roma, also dort, wo das Eisenbahn- und Straßennetz in einer großen Garage endet) konnten trotz fast-Sichtverbindung (12km) nur mit sehr schwachem Signal geloggt werden - offenbar dienen diese Sender ausschließlich zur Versorgung der Insel selber und dürften damit im unteren Watt-Bereich senden. Überhaupt sind lokale Kleinsender sehr ungewöhnlich, denn die gesamte obere Adria wird über Sender auf der ca. 60km weiter nördlich gelegenen Alpenkette bestens versorgt. Diese fällt dort praktisch schlagartig ab, so daß man von Monte Rubbio, Monte Barbaria, Col Visentin, Pianezze di Valdobbiadene, Monte Grappa und weiteren Bergen komplett freie Sicht aufs Meer und auf die vorgelagerten Ortschaften und Städte des Veneto, allen voran Udine, Treviso, Venedig und Padua hat. Diese Versorgung erklärt auch, wieso fast alle Sender mit enormer Feldstärke einfallen. Schlechter Empfang ist also nicht durch niedrige Feldstärke bedingt, sondern durch erneute Frequenzbelegungen bzw. durch zu geringe Nachbarkanalabstände. Mehr als 200kHz Abstand von Ortssender zu Ortssender gibt es nicht; jeder Sender fällt dazu noch sehr stark ein und ist in der Regel auch “ordentlich” moduliert. Ein Idealfall für anspruchslose Empfänger, mit schmalbandigen Radios wie dem mit 56kHz modifizierten DE1103 kann man dagegen nur die wirklich schwachen Sender (gerne auch auf “ungeraden” Frequenzen) hören; die stark einfallenden Sender “sprengen” die schmalen Filter.

Als sehr hilfreich zur Identifizierung der Sender haben sich diesmal die total überarbeitete FMLIST (Redakteur Fabrizio Carnevallini), sowie die grafische Senderübersicht auf FMMAP erwiesen. Vor allem Letzte liefert bei nicht identifiziten Sendern sehr plausible Aussagen darüber, welcher Sender zumindest mit einer hohen Wahrscheinlichkeit empfangen worden sein müßte, und das sogar, obwohl bei den allerwenigsten Sendern Informationen über die Sendeleistung vorliegen.