Degen DE1103

Nomen est omen - mit den richtigen Filtern (56kHz) ausgestattet, wird der chinesische Degen DE 1103 zum regelrechten FM-Säbel, mit dem Extremempfänge möglich sind, bei dem praktisch alle anderen Geräte das Nachsehen haben.

Mitte der 2000er Jahre machte ein “Wundergerät” aus China auf sich aufmerksam, der Degen DE1103 (auch von Thiecom als Thieking DE1103 importiert und auf den Markt gebracht), der nicht leicht erhältlich war, aber in Punkto Empfangsleistung und Trennschärfe in den höchsten Tönen gelobt wurde. Und wenn man dann noch die FM-Filter auf 56kHz-Filter ersetzte, war es zwar aus mit verständlichem Radioempfang, dafür konnte man aber Sender nachweisen, die mit normalen Empfängern, selbst mit solchen eines Schlages des Grundig Satellit 700 nicht empfangbar waren.

Die Tonqualität war allerdings schon immer bescheiden, auch mit den normalen/breiteren Filtern, richtiggehend katastrophal war aber die Bedienung. Wie man auf die Idee kam, die Lautstärkeregelung digital, über das Tuning-Rad + Extrataste umzusetzen, kann nicht nachvollzogen werden. Eine schnelle Lautstärkekorrektur ist jedenfalls damit unmöglich.
Etwas skurril ist, dass neben einer linearen (also alle zehn Ziffern nebeneinander, und nicht wie gewohnt, blockweise angeordnet) Tastatur für die Frequenzeingabe und einer digitalen Frequenzanzeige (bei UKW auf 25 kHz genau) auch eine sehr grobe Analoganzeige über LCD-Streifen geboten wird, um erahnen zu können, wo auf dem gerade emfangenen Band man sich befindet. Auf dieses Gimmick hätte sicher jeder gerne zugunsten einer RDS-Funktionalität verzichtet - der einzige echte Mangel aus DXer-Sicht dieses ansonsten hervorragenden DX-Geräts.

Der DE 1103 bietet auf UKW sogar die Möglichkeit des Stereo-Empfangs, allerdings nur über Kopfhörer, und mit schmalen Filtern maximal dafür tauglich, Stereo- von Monoaussendungen unterscheiden zu können.

Ein weiterer Pluspunkt des Degen DE 1103 ist sein hervorragender AM-Empfang, sogar mit Einseitenbandempfang (SSB) und Nachregelmöglichkeit. Schon mit der eingebauten Teleskopantenne, vor allem aber mit der mitgelieferten Langdrahtantenne kann auch auf den AM-Bändern so mancher beeindruckende Empfang gelingen.

Wegen all dieser Punkte empfiehlt er sich (aber nur mit 56kHz-Filtern) als ideale Ergänzung zum Grundig Satellit 700.

Erst ein TEF 6686 kann ihn in die Schranken weisen, sowohl was den Empfang betrifft (dessen 56kHz-Filterposition performed dank höherer Empfindlichkeit und besserer NF-Wiedergabe einen Ticken besser), als auch vor allem, was Ausstattung (RDS) und Bedienung (echter Lautstärkeregler) betrifft.

Spezifikation